Wachsen durch Verantwortung

Zweiter Jahrgang des Mentoringprogramms „Balu und Du“ an der Frankfurt UAS
feiert erfolgreichen Abschluss
Viele Kinder starten mit ungleichen Voraussetzungen ins Leben – soziale
Herkunft und Bildungsstatus der Eltern prägen ihren Weg oft mehr als
Talent oder Einsatz.
Genau hier setzt das bundesweite Mentoringprogramm
„Balu und Du“ an: Es bringt Studierende mit Grundschulkindern in
individuelle Patenschaften zusammen, um deren Entwicklung zu stärken,
Selbstvertrauen zu fördern und verborgene Potenziale zu wecken. Auch die
Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) ist Teil dieses
überregionalen Programms – und feierte nun einen wichtigen Meilenstein: Am
26. April 2025 ging dort der zweite Jahrgang erfolgreich zu Ende,
begleitet von einem gemeinsamen Abschlussfest beider Gruppen. Insgesamt
zwölf Tandems aus Studierenden („Balus“) und ihren Paten-Kindern wurden
über ein Jahr hinweg unterstützt. Besonders erfreulich: Erstmals wurde das
Engagement nicht nur ehrenamtlich angeboten, sondern auch systematisch in
den Bachelorstudiengang Soziale Arbeit integriert und im
Interdisziplinären Studium Generale verankert.
„Wir freuen uns sehr, dass wir ‚Balu und Du‘ an der Frankfurt UAS so
umfassend einbetten konnten. Die Integration in die Hochschullehre
ermöglicht den Studierenden eine intensive Auseinandersetzung mit ihrem
Engagement – fachlich, persönlich und reflektiert“, sagt Tabea Müller,
Projektkoordinatorin von „Balu und Du“ an der Frankfurt UAS. „Gleichzeitig
profitieren die Kinder ganz konkret von dieser Verbindung: Sie erleben
über ein Jahr hinweg eine verlässliche Bezugsperson, die ihnen zuhört, sie
stärkt und neue Perspektiven eröffnet. Die Studierenden wiederum erfahren,
wie viel sie mit kleinen Gesten und Zeit schenken bewirken können – und
entwickeln dabei ihre berufliche Haltung weiter. Diese doppelte Wirkung
macht das Programm so besonders wertvoll.“
„Balu und Du“ richtet sich an Kinder, die in sozial herausfordernden
Lebensumständen aufwachsen und von zusätzlicher individueller
Unterstützung profitieren. Die Tandems verbringen regelmäßig Zeit
miteinander – sei es bei Ausflügen, kreativen Aktivitäten oder einfach im
Gespräch. Für viele Kinder bedeutet diese 1:1-Beziehung nicht nur Spaß und
Abwechslung, sondern auch Verlässlichkeit, Ermutigung und neue
Perspektiven. Die Studierenden wiederum lernen, Verantwortung zu
übernehmen, sich in andere Lebensrealitäten einzufühlen und pädagogisch zu
handeln – Kompetenzen, die insbesondere im Feld der Sozialen Arbeit
zentral sind.
Das Projekt ist an der Frankfurt UAS an der School of Personal Development
and Education (ScoPE) angesiedelt und wird durch die Crespo Foundation
finanziell gefördert. Die Partnerin ermöglicht eine langfristige und
verlässliche Etablierung des Programms an der Hochschule. Nach dem
erfolgreichen Start des Pilotjahrgangs 2022/23 mit drei Tandems hat sich
das Programm an der Frankfurt UAS inzwischen fest etabliert. Die positive
Resonanz sowohl auf Seiten der Studierenden als auch der beteiligten
Kooperationseinrichtungen bestärkt das Projektteam in der weiteren
Ausweitung. Ziel ist es, noch mehr Kinder zu erreichen – und gleichzeitig
eine neue Generation von sozial engagierten Fachkräften auszubilden, die
wissen, wie viel Wirkung persönliche Beziehungen entfalten können.
Hintergrund zu „Balu und Du“:
„Balu und Du“ ist 2001 in Köln und Osnabrück als Modellprojekt unter
Leitung von Dr. Dominik Esch, Gründer und Vorstandsvorsitzender des
eingetragenen Vereins, gestartet. Anlass zur Vereinsgründung war, dass in
der Grundschulphase der spätere Bildungserfolg von Kindern immer noch
stark von der Herkunft und vom Bildungsstatus der Eltern abhängt. Das
Mentoringprogramm will diese Chancenungerechtigkeit abfedern, Begabungen
erkennen und die positive Entwicklung der Kinder fördern. Die Frankfurt
UAS arbeitet für „Balu und Du“ mit zwei Frankfurter Partnergrundschulen
zusammen. Deren Pädagog*innen können Kinder mit Einverständnis der Eltern
für das Programm empfehlen.